Wie kann die Wirtschaft demokratisch kontrolliert werden? Die Ausgabe der Zeitung „Oxi – Wirtschaft anders denken“ vom Dezember 2018 widmet sich der umstrittenen Frage, wie die alte Idee der Wirtschaftsdemokratie als eine politische Leitidee zu aktualisieren und damit auch zu radikalisieren ist. Ziel ist es, den Begriff der Wirtschaftsdemokratie der begrenzten Bedeutung von Beteiligung und Mitwirkung nach dem Betriebsverfassungsgesetz zu entreißen und neue Wege zu denken, wie demokratisches Wirtschaften möglich sein kann.

In verschiedenen Beiträgen werden klassische Kernfragen gestellt, wie etwa die nach der grundsätzlich möglichen Reichweite der Demokratie unter den gegebenen politisch-ökonomischen Bedingungen. Dabei wird auch die Dilemma-Situation der Beschäftigten reflektiert, das heißt der faktische Zwang, trotz des als frustrierend erlebten Machtgefälles in den Unternehmen als Arbeitskraft ein Interesse daran haben zu müssen, für das Unternehmen rentabel zu bleiben.

Die Aktualität des Konzepts der Wirtschaftsdemokratie belegt der Wirtschaftswissenschaftler Heinz-J. Bontrup, der seine Idee einer neuen kollektiven Eigentumsform darlegt, die ohne Enteignung der bisherigen Eigentümer entstehen kann. Weitere Beiträge unter anderen: Kathrin Gerlof beschreibt, wie „Wirtschaftsdemokratie in der DDR auf allen Ebenen zwar gespielt wurde, aber nicht existierte“. Svenja Glaser behauptet, von der Schweiz lernen zu können, da die dortige Sozialdemokratische Partei (SP) die Wirtschaftsdemokratie als zentrale Forderung vertritt. Vincent Körner reflektiert die Rolle der Idee in den Programmen der Mitte-Links-Parteien in der Bundesrepublik.

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